Immer wieder wird die Weltgemeinschaft durch Ereignisse schockiert, die weltweit negative Folgen haben. Dadurch wird die Welt immer weniger zum einladenden und freundlichen Ort, an dem man gern lebt. Den Menschen geht es gegenwärtig vor allem ums Überleben: Hunger, Drogen, Kriege, finanzielle Krisen, Pandemien und Naturkatastrophen. Abgesehen davon sind wir im Grunde schon genug mit alltäglichen Angelegenheiten wie Wohnen, Geld verdienen, Arbeit, Beziehungen, Kindererziehung, also mit der Gestaltung unserer individuellen Leben beschäftigt.
Denn das sind Menschen: Individuen, die von anderen Persönlichkeiten umgeben sind, die eine gemeinsame Welt schaffen: Lebensgemeinschaften, Gesellschaften, Organisationen, Nationen, Religionen. Sie führen Krieg oder schließen Frieden. Dies alles existiert dank der Tatsache, dass Menschen entweder gemeinsame Überzeugungen und Werte teilen oder auch nicht. Nur wenn dies untereinander respektvoll und aufrichtig geschieht, kann Mitmenschlichkeit entstehen.
Jedes Lebewesen – sei es ein Elefant, ein Löwe, eine Ratte, ein Delphin, ein Hai oder ein Mensch – ist ein einzigartiges Individuum. Jedes hat seine eigenen Verhaltensmuster und eigenen Reaktionen auf das Leben. Kein einziges Lebewesen sieht und erfährt die Welt genauso wie ein anderes. Individualität und Einzigartigkeit sind die Ausdrucksformen von Kreativität in Menschen, Tieren, Pflanzen, in allem, was lebt. Meiner Meinung nach ist Kreativität die Essenz des Lebens. Jeden Versuch, sie zu unterdrücken, sehe ich als Versuch, das Leben selbst zu unterdrücken.
Man kann von mir sagen, ich sei ein Träumer, aber ich bin der Meinung, dass es möglich ist. Für mich ist es eine Frage der Motivation und der Entscheidung. Die Geschichte zeigt allerdings, dass es offensichtlich doch nicht so einfach ist. Was ist also erforderlich? Erstens: die Bereitschaft, das Recht eines jeden Menschen auf Individualität festzulegen und ihm tatsächlich einen Platz im täglichen Leben zu geben. Zweitens: Empathie, d. h. sich der Situation eines anderen Menschen bewusst zu sein und sich in die Person hineinzuversetzen. Jedes Individuum sollte versuchen – und am liebsten dazu im Stande sein – sich vorzustellen, wie sich das Leben des anderen Menschen tatsächlich darstellt. Hierzu brauchen wir also etwas Fantasie. Drittens: Die einfühlsame Vorstellungskraft geht im Idealfall mit einem respektvollen sozialen Gefühl von Altruismus zusammen. Wir müssen ja bereit sein, immer füreinander da zu sein.
Meiner Meinung nach ist die große Herausforderung, unser individuelles Selbst zu verwirklichen und zugleich mit anderen Lebewesen verbunden zu sein. Empathie, Altruismus und gegenseitiger Respekt sind dafür die erforderlichen Voraussetzungen. Was die französischen Philosophen als Schlussfolgerung aus ihrer Geschichtserfahrung gezogen haben: Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Aber Denken ist noch nicht gleichbedeutend mit gemeinsamem Handeln. Literatur kann dazu beitragen, dass sich Individuen, Gruppen und Nationen gemeinsam auf die Lebensfragen fokussieren; denn wenn die Gedanken und Vorstellungen nicht in die dieselbe Richtung gehen, ist das Scheitern unvermeidbar. Für das „La paviljoen“ schreibe ich neue Kindergeschichten, die auf der Schönheit der Natur basieren und an die moderne westliche europäische Gesellschaft angepasst sind. Es sind Geschichten, die sich sehr für die Erziehung junger Menschen eignen.